Bienen, Wespen, Hornissen, Hummeln sollten geschützt und nicht getötet werden!

27.08.2013 12:01

 Bienen, Wespen, Hornissen, Hummeln sollten geschützt und nicht getötet werden!

Die Feuerwehren stehen grundsätzlich nicht für die Vertilgung von Hornissen, Wespen und Bienen zur Verfügung. Lediglich in Ausnahmefällen, wenn Nester in unmittelbaren Bereichen von Schulen, Kranken und Altenheimen sowie Kindergärten gebaut wurden, wird die Feuerwehr nach genauer Prüfung der Sachlage tätig. Entkommene Bienenschwärme werden in der Regel von Imkern eingefangen. Wenn Sie sich durch die Anwesenheit eines Wespen- oder Hornissennestes bedroht fühlen, steht auch ihnen die Feuerwehr zur Verfügung. Diese Nester werden von der Feuerwehr fachgerecht entfernt.

Wespen:

Gefahr und Stiche

Für die Belästigung von Menschen durch Wespen, sind ausschließlich die Deutsche und die Gemeine Wespe verantwortlich. Diese beiden Arten bilden die größten Völker (mehrere tausend Arbeiterinnen) und sind die einzigen, die Menschen gegenüber zudringlich werden und sich auch über menschliche Nahrung hermachen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn sich im Spätsommer die Nester auflösen und die noch lebenden Arbeiterinnen auf Nahrungssuche einzeln durch die Gegend streunen.

Bei einem Stich werden Alarmpheromone freigesetzt, die wiederum weitere Tiere anlocken und zum Stich animieren. Das Gift kann bei Menschen zu einer allergischen Reaktion führen.

Umgang mit Wespen

Am Kaffeetisch und beim Grillen: Wespen stechen sobald sie sich bedroht fühlen. Vermeiden Sie deshalb heftige Bewegungen.

Auch das Wegpusten der Tiere ist nicht ratsam: Das im Atem enthaltene Kohlendioxid gilt im Wespennest als Alarmsignal.

Es ist sinnvoll, Nahrungsmittel im Freien abzudecken und Reste wegzuräumen. Nach dem Essen sollte der Mund bei Kindern abgewischt werden, um die Wespen nicht anzulocken.

Nie direkt aus der Flasche trinken. Am besten Getränke mit dem Strohhalm trinken.

Um von den ungeliebten Tischgästen gänzlich in Ruhe gelassen zu werden, empfielt sich eine Ablenkfütterung. Bei einem Experiment fand man heraus, dass sich überreife Weintrauben dazu gut eignen. Fünf bis zehn Meter vom Ort des eigentlichen Geschehens entfernt aufgestellt, halten die grünen Früchte die Wespen in Schach. Auch verdünnter Honig erwies sich als effektiv, ist aber schnell aufgebraucht. Außerdem lockt er Bienen an. Vorsicht: unverdünnte Marmelade oder reiner Honig wirken als Ablenkung weniger gut. Sie machen die Tiere aggressiv.

Wespen können von Gerüchen wie Parfum, Cremes, Holzmöbelpolitur oder ähnlichen Düften angezogen werden. Außerdem fliegen Sie gerne auf bunte Kleidung.

Um Wespen, Bienen und andere Insekten aus dem Haus zu halten, empfiehlt es sich Fliegengitter an Fenstern und Türen insbesondere den Küchen-, Bad- und Kinderzimmerfenster anzubringen.

Umgang mit Wespennestern

Wespennester am Haus dürfen nicht einfach eingeschlossen werden, da sich die Tiere dann einen anderen Ausgang suchen und so ins Haus gelangen können. Am verschlossenen Einflugloch müssen Sie dann mit aggressiven Wespen rechnen.

Bleibt man auf einer Distanz von zwei bis drei Metern zum Nest und versperrt die Flugbahn der Wespen nicht, fühlen sie sich nicht bedroht.

Wespen können Holzverschalungen oder Holzverkleidungen leicht beschädigen, da sie das Holz als Grundstoff zum Bau ihrer Nester verwenden. Wenn Sie sicher gehen möchten, dass Ihre Holzverkleidungen intakt bleiben, sollten Sie diese mit umweltfreundlichen Lacken und Farben regelmäßig pflegen.

Nach den ersten Frostnächten im Herbst gehen die Wespen ein. Man kann das Nest dann gefahrlos entfernen. Es empfiehlt sich, die Stelle gut zu säubern, denn Wespen orientieren sich am Geruch. Wohnungssuchende Königinnen könnten sonst im nächsten Jahr wieder an der Stelle einfinden, an der es „nach Wespe riecht“.

Falls sich Wespen an ungünstiger Stelle angesiedelt haben, und Gefahr für Menschen besteht, wenden Sie sich an ihre Feuerwehr. Immer wieder gibt es die Möglichkeit, ein problematisches Nest schonend umsiedeln zu lassen anstatt es gleich zu bekämpfen. Falls eine Abtötung unumgänglich ist, steht Ihnen die Feuerwehr mit professioneller Hilfe zur Seite.

Niemals mit einem Stock im Nest stochern oder mit Benzin und Feuer versuchen, den Nistplatz abzuflämmen.

Hornissen:

Gefahr und Stiche

Die Hornisse kann durchaus ein wehrhaftes Tier sein, wenn es darum geht, ihr Nest zu verteidigen. Die Gefährdung für Menschen und deren Haustiere durch die Hornisse wird in aller Regel übertrieben – sie ist wesentlich geringer, als es im Volksmund verbreitet wird (Sprichwort: „7 Stiche töten ein Pferd, 3 Stiche einen Menschen“).

Das Gift ist vergleichbar mit dem von Bienen und anderen Wespen. Der Hornissenstich wird etwas schmerzhafter als der einer kleineren Wespe empfunden.

Hornissenstiche lassen sich durch einen respektvollen Umgang fast sicher vermeiden.

Entgegen allen überlieferten Vorurteilen ist die Hornisse also kein gefährliches Insekt. Sie ist sehr friedfertig und nicht giftiger als andere Wespen oder auch Honigbienen.

Umgang mit Hornissen

Die Hornisse ist eine gefährdete Art, in Österreich steht unter Artenschutz.

Jagende oder sammelnde Hornissen, die sich nicht in der direkten Umgebung ihres Nestes befinden, stechen nur, wenn sie gequetscht werden. Sonst versuchen sie zu fliehen. Zudem naschen Hornissen nicht an Süßspeisen, daher kommt man mit ihnen am Kaffeetisch nicht so leicht in Kontakt wie mit anderen Wespenarten.

Hornissen fliegen zuweilen – wie andere Insekten auch – nächtliche künstliche Lichtquellen an, häufig können sie sich deren Bann dann nicht mehr entziehen. Durch Löschen der Lichtquelle finden sie ihre Orientierung schnell wieder und verlassen dann meist von selbst den aufgesuchten Ort. Sollte dies einmal nicht geschehen, kann man der verflogenen Hornisse einfach ein Glas überstülpen, dieses mit einem untergeschobenen Papier abdecken und dann das Insekt nach draußen in die Freiheit befördern.

Bei regelmäßigen „Besuchern“ können die Fenster mit Fliegengitter verkleidet werden. Hornissen fliegen nachts noch bei sehr geringen Lichtstärken, die der Mensch bereits als völlige Dunkelheit empfindet.

Umgang mit Hornissennestern

Hornissen verteidigen ihr Nest. Der Verteidigungsradius schwankt je nach Volk in der Regel zwischen zwei und sechs Metern. Werden die Tiere häufig gestört, erweitert sich dieser Radius. Innerhalb dieses Bereiches sollte man hektische Bewegungen und Erschütterungen wie Rasenmähen vermeiden. Außerdem werden Hornissen durch Anatmen oder Anpusten zum Stechen gereizt.

Hornissennester sind an der Unterseite offen. Die Tiere lassen ihren Kot einfach aus dieser Öffnung fallen. Da ein großes Volk etwa ein halbes Kilogramm Insekten pro Tag frisst, kann der Kot unterhalb des Nestes Bauschäden verursachen. Als Gegenmaßnahme kann man ein großes Gefäß mit saugfähigem Material unterstellen.

Hornissen stehen unter Naturschutz. Deshalb dürfen bewohnte Nester in Österreich nicht vernichtet werden sondern dürfen nur umgesiedelt werden.

 

Ist ein Eingreifen der Feuerwehr notwendig, werden die Kosten nach der von der jeweiligen Gemeinde festgelegten Feuerwehrtarifordnung in Rechnung gestellt.

Der Einsatz wird nach Terminvereinbarung durchgeführt.

27.08.2013